Der chinesische Kalender beruht auf die Kombination der 5 Wandlungsphasen (5 Elemente) in seiner Yin respektive Yang-Ausführung (genannt Himmelsstamm) verbunden mit den zwölf chinesischen Tierkreiszeichen, korrekter als Erdzweige übersetzt, in den möglichen 4 Säulen des Jahres, Monats, Tages und Stunde auf.
Aus den 5 Wandlungsphasen (5 Elemente) und den 12 Erdzweigen (Tierkreiszeichen1) gibt es 60 Kombinationsmöglichkeiten in jeder der 4 Säulen (Jahr, Monat, Tag und Stunde). Wobei die 60 Kombinationen des Monats zusammen mit den Jahressäulen nur 720 Kombinationen möglich sind, da sich die Monatssäule nach 5 Jahren wiederholen. Analog gilt dies zwischen der Tagessäule und der Stundensäule. Daraus entstehen insgesamt 518’400 Kombinationsmöglichkeiten für eine Zeitbeschreibung.
Der chinesische Kalender beinhaltet einen Mondkalender (traditioneller Bauernkalender, welcher auch für die Angaben der Feste benötigt wird) und dem Sonnenkalender mit seinen 24 Klimaphasen. Bazi Suanming – Berater arbeiten in der Regel mit dem Sonnenkalender.
Das chinesische Mondjahr beginnt jeweils im 2. Neumond nach der Wintersonnenwende. Zu diesem Zeitpunkt finden in China, Taiwan und anderen Ostasiatischen Staaten mit grosser chinesischen Ethnien das Chinesische Neujahrsfest statt.
Das chinesische Sonnenjahr beginnt um den 4./5. Februar und exakt in der Mitte zwischen Wintersonnenwende und Äquinoktien des Frühlings statt. Astronomisch müsste er jedoch zur Wintersonnenwende beginnen.
Damit ist der chinesische Kalender ein Klimakalender / astronomischer Kalender und hat keine Bezüge zur europäischen Astrologie.
Geschichtlicher Rückblick
Der chinesische Kalender hat sich in seiner ca. 2`500 jährigen Entwicklung immer wieder neuen Erkenntnissen angepasst. So wurde im 17. Jh. während der Ming-Dynastie (1368-1644) der chinesische Kalender durch die astronomischen Berechnungen der Jesuiten2 reformiert.
Dieser Shixian-Kalender wurde bis zum Ende der chinesischen Kaiserzeit (1911) verwendet. In der wirtschaftlichen Zeitrechnung hat der gregorianischer Kalender mit dem Jahresbeginn am 1.1.1912 seither Einzug gehalten.
Dr. Manfred Kubny hat als Sinologe mit dem wissenschaftlichen Thema der traditionellen chinesischen Chronobiologie und Chronopsychologie Bazi Suanming den chinesischen Kalender mit unserem europäischen Kalender verbunden und die chinesischen Bezeichnung in einer mit lateinischen Buchstaben verständlichen Form übersetzt.
Anwendung
Der klassische chinesische Mondkalender ist im chinesischen Kulturkreis weiterhin gebräuchlich und wird natürlich für die Bestimmung der chinesischen Feste benötigt. Auch für die Berechnungen von Feng Shui und Bazi Suanming (chinesische Chronopsychologie) wird der klassische Sonnenkalender weiterhin verwendet.
Literatur
Quellen
- Ausbildung zur Bazi Suanming Beraterin nach IATCA
Internet
- In Wikipedia: Chinesischer Kalender https://de.wikipedia.org/wiki/Chinesischer_Kalender abgerufen am 9.4.2024
- In Time And Date: Der chinesische Kalender https://www.timeanddate.de/kalender/chinesischer-kalender abgerufen am 9.4.2024
Bücher
- Kubny, Manfred Dr.: Traditioneller Chinesischer Mondkalender – Das chinesische Mondjahr und das westliche Sonnenjahr von 1910 – 2020. Heidelberg, Kehrer-Verlag 2000 (ISBN 3 – 933257 – 09 – 3)
- Horst Görtz: Praxis der chinesischen Astrologie: Lehrbuch des Bazi Suanming mit vielen Anwendungsbeispielen 568 Seiten, Drachen Verlag 2008 ISBN-10: 3927369314, ISBN-13: 978-3927369313 (Edition Manfred Kubny)
Fussnoten
- Die chinesischen Tierkreiszeichen wurden vor einigen Jahrhunderten unter dem Einfluss der persischen Kultur und der klassischen auch in Europa verwendeten Tierkreiszeichen entwickelt. Damit hat man für das Volk und nicht Gelehrter eine verständliche Beschreibung der Erdzweige gefunden. ↩︎
- Die Jesuiten hatten eine Wissensvorsprung dank Teleskopen und Mathematik zur Berechnung der Himmelskörper und damit zum astronomischen Kalender. ↩︎
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